Christian Peter Dogs macht in Gefühle sind keine Krankheit etwas sehr Ungewöhnliches: Der Psychiater und Psychotherapeut erzählt aus seinem eigenen Leben und spricht von seinen persönlichen Erfahrungen wie etwa von massiven Schwierigkeiten oder von seiner traumatischen Kindheit. Er selbst hält wenig von Therapeuten, die vorgeben, über dem zu stehen, was ihren Patienten das Leben schwermacht. Dogs spricht also nicht nur über den Mut, Herausforderungen anzunehmen und dabei zuallererst eigenen unangenehmen Gefühlen zu begegnen, sondern tut dies auch selbst, was eine außerordentlich ermutigende Wirkung hat. Sein Blick auf psychische Probleme und auf den Umgang verschiedenster Psychotherapierichtungen mit ihnen ist dabei immer wieder erfrischend und überraschend. Seine Darstellung psychophysischer Zusammenhänge und eines hilfreichen Umgangs mit seelisch belastenden Situationen sowie seine Hinweise zur Wahl einer Therapieform und eines Therapeuten, falls diese gebraucht werden, beruhen spürbar nicht nur auf jahrzehntelanger Erfahrung, unter anderem als Chef verschiedener Kliniken, sondern auch auf der reichen Lebenserfahrung des Autors. Das alles ist mit einer besonderen Dichte und Kraft sowie viel Humor geschrieben, wozu auch die Co-Autorin und Journalistin Nina Poelchau beigetragen hat.
Christian Peter Dogs, Nina Poelchau
Gefühle sind keine Krankheit
Ullstein 2019
EUR 12,00
