Der Soziologin und Sachbuchautorin Franziska Schutzbach ist mit Revolution der Verbundenheit ein leidenschaftliches Plädoyer für stärkende, ermutigende weibliche Beziehungen gelungen. Die Geschichte zeigt, so die Autorin, dass die Emanzipation immer dann vorangeschritten ist, wenn sich Frauen aufeinander bezogen haben, in Liebe und Freundschaft, in politischer Schwesternschaft und Solidarität oder in emanzipatorischen Mutter-Tochter- Beziehungen. Sie belegt anhand zahlreicher fesselnder Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart, wie Frauen trotz Spaltung und Differenz durch ihre Beziehungen Revolutionen ermöglicht haben. Wie sie patriarchale Strukturen in Alltag und Politik lockerten, weil sie sich verbündeten und befreundeten. Und was alles möglich ist, wenn Frauen sich an anderen Frauen orientieren und ihre Kräfte bündeln, statt sich an Männern auszurichten. „Frauen können hier und heute damit beginnen“, so die Autorin, „ihre Orientierung an der Männerwelt zu lösen und überkommenen Mustern wie Hierarchie und Konkurrenz ihre Sehnsucht nach Kooperation und Freundschaft entgegensetzen.“ Ein Werk, das durchdrungen ist von einer spürbar konkreten und persönlichen Praxis – sehr lesenswert. rk
Franziska Schutzbach
Revolution der Verbundenheit
Wie weibliche Solidarität die Gesellschaft verändert
Droemer Verlag 2024
EUR 24,00