Auf Tiktok, Youtube und Instagram kämpft der 20-jährige Beefluencer Quentin Kupfer leidenschaftlich, mit junger Sprache und Unterstützung seiner Freunde und seiner Familie für domestizierte und wilde Bienen – und für den Erhalt unserer großartigen Natur, die er seinen zahllosen Followern in witzigen und zugleich informativen Beiträgen ans Herz legt. Offenbar hat er einen Nerv der Zeit getroffen – vielleicht gerade noch rechtzeitig.
Text: Marlies Eichelberger | Foto: Gorilla Deutschland gGmbH
Im Volk der Quechua in Peru erzählt man sich eine Geschichte, in der ein Kolibri einen großflächigen Waldbrand eindämmen möchte. Alle Tiere des Waldes flüchten und starren dann wie gelähmt auf das riesige Feuer. Nur der kleine Kolibri will etwas unternehmen und fliegt zum nächsten Fluss. Er nimmt einen Tropfen Wasser mit seinem Schnabel auf und lässt ihn über dem Feuer fallen. Dann fliegt er zurück und nimmt den nächsten Tropfen und so weiter. Die großen Elefanten könnten viel mehr Wasser tragen, aber alle stehen hilflos herum und urteilen auch noch über den Kolibri: „Du bist viel zu klein für das große Feuer, dein Schnabel ist zu schmal und deine Flügel zu winzig.“ Als sie ihn weiterhin entmutigen wollen, dreht sich der Kolibri um und sagt, ohne Zeit zu verlieren: „Ich tue das, was ich kann. Ich tue mein Bestes.“
Bee the change
Quentin Kupfer, der 20-jährige Bienen-Flüsterer und Artenschützer aus Bayern, verfolgt eine ähnliche Mission wie dieser Kolibri und ist dabei ebenso bunt und schillernd auf sämtlichen sozialen Kanälen präsent. Quentin will nicht zusehen, sondern helfen, erhalten und den betroffenen Tierarten eine Stimme geben. Sein erfolgreiches Wirken besticht durch achtsame Naturbeobachtungen, detailgetreue Momentaufnahmen sowie generationenübergreifendes Fachwissen aus der Naturwissenschaft, das er mit anerkannten Bienenexperten oder Ornithologen vor die Kamera holt. Die Themen erhalten einen Frischekick durch Jugendsprache mit ländlichem Heimatgefühl und authentischer Naturverbundenheit. So lernt der alte Imker von Quentin etwas über „den kleinen Dude“ namens Bücherskorpion – ein nur wenige Millimeter großes Spinnentier mit Handscheren, die an einen Skorpion erinnern –, der den Bienenhaushalt vom „Endgegner“, den Varroamilben, reinigt und so für eine intakte Lebensgemeinschaft sorgt.
„Der Himmel war voller Bienen und dieser Sound war einfach nur krass.“ „Digga, es sind zwei Bienenköniginnen im Kasten und die fighten voll hart.“ (Aus dem Buch Quentins Welt der Bienen) Quentin, der Imker und seine Freunde beobachten den
Umzug des halben Bienenschwarms mit neuer Königin.
Rettung im Anflug
Quentins Welt der Bienen ist auch unsere Welt und so zeigt er abertausenden Followern auf Tiktok, Youtube und Instagram hautnah das (Über-)Lebensmodell heimischer Wild- und Honigbienenvölker, wie etwa das der fast drei Zentimeter großen blauschwarzen Holzbiene. Er wartet nicht ab, sondern tritt aktiv gegen das Artensterben ein. „Mädels, wieso seid ihr nicht hier reingegangen?“, mit einem Schwarmfangkasten aus Holz rettet er Bienen vorm herannahenden Gewitter und sammelt sogar noch die letzten paar mit bloßen Händen ein: „Ich will ihr Wesen verstehen und Lösungen für Probleme finden.“
Eine Landkarte zu Quentins Welt
Quentin gibt alles für den Bienenstaat und den Schutz von Vogelarten. Sich bei all dem Wirken einen Überblick zu verschaffen, dauert ein wenig. Während die sozialen Tierkampagnen unter den Hashtags #savethebirds und #meetthebeefamily zu finden sind, lernt man auch die Marke Bee Steez kennen, hinter der Quentin und Mitbegründer Noah Solleder stecken. Gemäß Wortherkunft von „style und ease“ zielt das gesamte Engagement darauf ab, Leichtigkeit und Lässigkeit zu vermitteln. Das klar definierte Ziel dabei lautet: die Themen des Planeten wahrnehmen und ins Umsetzen gehen. (…) Mehr
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