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Illustration: Vier Personen im Schneidersitz beim Yoga

Wenn die Hormone verrückt spielen

Hormone regulieren unseren Stoffwechsel, unsere Stimmungen und sogar unsere Sexualität. Gerade in Zeiten körperlicher Veränderung wie in der Pubertät oder in den Wechseljahren geraten sie häufig aus dem Gleichgewicht. Was hilft, sie wieder zu balancieren, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Text: Barbara Allgeier | Illustration: GoodStudio

Dafür, dass Hormone eine so wichtige Rolle in unserem Leben spielen, wissen die meisten von uns herzlich wenig über sie. Dabei sind Hormone nichts weniger als die Taktgeber unseres Lebens. Sie beeinflussen unseren Stoffwechsel und unsere Stimmungen. Sie regeln die Vorgänge in unserem Körper wie Schlafwach-Rhythmus, Körpertemperatur, Kreislauf, Verdauung und vieles mehr – einfach so ziemlich jeden Bereich unseres Lebens. Sie bestimmen auch, ob wir Lust auf Sex haben, wann der weibliche Zyklus einsetzt oder ob wir schwanger werden.

Wenn unsere Hormone anfangen zu schwanken oder zu schwinden, gerät unser Leben aus den Fugen. Denn tatsächlich sind sie es, die die unterschiedlichen Lebensphasen einläuten. Wer zu Hause einen Teenager hat, weiß, wie Hormone einen Menschen verändern können. Wer schon einmal schwanger war, hat die Wucht gespürt, mit der eine hormonelle Veränderung uns treffen kann. Und auch die dritte Form der hormonellen Wandlung im Leben ist nicht minder eindrucksvoll. Eine Veränderung die nicht nur Frauen betrifft, sondern oft auch Männer.

Es ist an der Zeit, die Wechseljahre aus der Tabuecke zu holen. Denn unsere Wechseljahre sind nicht die unserer Mütter und Großmütter. Damals wurde einfach nicht über sie gesprochen – genauso wenig wie über Menstruation. Zum Glück ist das heute anders. Bücher wie Women on Fire von Sheila de Liz oder Weisheit der Wechseljahre von Christiane Northrup haben dazu ebenso beigetragen wie die jüngst ins Leben gerufene Website NobodyToldMe. Also Schluss mit „Psst, darüber spricht man doch nicht“! Heute sprechen wir darüber!

Östrogen & Co

Rund tausend Hormone sind im Körper wirksam. Als Botenstoffe überbringen sie über unser Blut Nachrichten, erteilen Befehle und steuern andere Hormonkreisläufe. Die bekannteren unter ihnen sind das Stresshormon Adrenalin, das Schlafhormon Melatonin und das Glückshormon Serotonin gehört. Die meisten Menschen denken jedoch bei dem Wort „Hormone“ in erster Linie an unsere Sexual- und Fortpflanzungshormone Östrogen, Progesteron und Testosteron – gerade auch in Bezug auf die Wechseljahre.

Östrogen ist das Hormon der Weiblichkeit schlechthin. Es ist verantwortlich für unsere Kurven und Rundungen, aber auch für unser seelisches Gleichgewicht, unsere Haut und unsere Haare. Den Wunsch, nach einem kuscheligen Nest und das Bedürfnis, alle zu versorgen, verdanken wir ihm ebenfalls. Das Gelbkörperhormon Progesteron bereitet die Gebärmutter für die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor, aber es schenkt uns neben einem erholsamen Schlaf auch Gelassenheit. Es ist wichtig für die Funktion des vegetativen Nervensystems, also für Atmung, Herzschlag und Schlaf. Es gilt als Gegenspieler des Östrogens. Zusammen sichern sie Fruchtbarkeit und Fortpflanzung. Testosteron schließlich, das dritte im Bunde, ist für viele das Powerhormon, das den Mann erst zum Mann macht. Was aber wenige wissen: Auch im Hormonhaushalt von uns Frauen spielt es eine wichtige Rolle. Es ist verantwortlich für unsere Tatkraft, unseren Muskelaufbau und – last but not least – für unsere Libido.

Achterbahn der Hormone

Wenn zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr das Gleichgewicht der Hormone anfängt, sich zu verändern, läutet dies eine neue Lebensphase ein. Es beginnt zunächst schleichend, kaum wahrnehmbar. Wir werden launisch, fühlen uns missverstanden, sind näher am Wasser gebaut. Plötzliche Hitzewallungen lassen uns in Schweiß baden und bringen uns dazu, selbst an kalten Tagen die Fenster aufzureißen. Es gibt Tage, durch die wir uns nur noch kraftlos hindurchschleppen. Die Lust auf Sex schwindet. Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme, Haarausfall, Herzrasen, Schlafstörungen, Blasen- und Gedächtnisschwäche sind weitere Highlights. Etwa die Hälfte der Frauen haben Glück und keine oder nur leichte Beschwerden. Die andere Hälfte leidet, mal mehr, mal weniger. (…) Mehr

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