Der Religionswissenschaftler und Zen-Lehrer Michael von Brück und der Dirigent und Komponist Hans Zender eint ihre Liebe zu Zen und zur Zen-Kalligrafie. Davon kündet ihr erstes gemeinsames Buch. 15 Kalligrafien berühmter Zen-Meister bilden den visuellen Grund ihrer Reflexionen und Meditationen, die sich weit über das konkrete Sujet hinausgehen und letztlich die existenziellen Fragen unseres Menschseins in den Blick nehmen sowie die Antworten, die in den Bildern aufscheinen oder im Zen zu finden sind. Meist eher intuitiv, spontan, die Grenzen von Worten und Konzepten sprengend. Während Zenders kurze Reflexionen nah am Dargestellten bleiben und einladen, sich darin zu vertiefen und es so in sich wirken zu lassen, verbindet von Brück in seinen Betrachtungen den visuellen Grund, den er genauer ausleuchtet, mit der Weisheit des Zen, wie sie sich auch in Koans, der Poesie und dem Humor vieler alter Meister zeigt. Entstanden ist ein Buch, das wohl keine Einführung in den Zen-Buddhismus ist, wie der Verlag meint, aber ahnen lässt, dass Kalligrafie und Tuschmalerei im Zen-Geist nichts weniger ist als eine „Aufforderung zum Lebendigsein, zur Lust am Gestalten des Augenblicks. Jeder Pinselstrich ist eine Lebenslinie. Sie alle verknüpfen sich zu einem Gewebe des SEHENS, durch das wir lernen, was es heißt, Mensch zu sein.“ (Michael von Brück)
Michael von Brück, Hans Zender
Sehen, Verstehen, SEHEN
Verlag Karl Alber 2019
EUR 39,00
